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Deutscher Brückenbaupreis 2025: Die Finalisten stehen fest

23. Januar 2025 | Die Finalisten des Deutschen Brückenbaupreises 2025 stehen fest. Der Wettbewerb wird alle zwei Jahre in den Kategorien Fuß- und Radwegbrücken, Straßen- und Eisenbahnbrücken sowie dem Sonderpreis Nachhaltigkeit ausgeschrieben. Gesucht wurden wegweisende Projekte in den Kategorien Straßen- und Eisenbahnbrücken sowie Fuß- und Radwegbrücken, die durch technische Exzellenz und funktionale Lösungen überzeugen.

Die Bundesingenieurkammer und der Verband Beratender Ingenieure VBI loben den Deutschen Brückenbaupreis 2025 aus. Der renommierte Wettbewerb, der in diesem Jahr zum 10. Mal stattfindet, würdigt herausragende Ingenieurleistungen im Brückenbau – von Neubauten über Instandsetzungen bis hin zu Ertüchtigungen. Die Vielzahl an Wettbewerbseinsendungen verdeutlicht die Innovationskraft und das hohe ingenieurtechnische Niveau im Brückenbau. Eine Fachjury hat die eingereichten Projekte geprüft und pro Kategorie drei Finalisten ausgewählt. Die Bauwerke der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken sowie Straßen- und Eisenbahnbrücken zeichnen sich durch technische Präzision und eine gelungene Einbindung in ihre Umgebung aus.

„Die Finalisten des Deutschen Brückenbaupreises 2025 zeigen eindrucksvoll, welches hohe Niveau der Ingenieurbau in Deutschland erreicht hat. Um dieses Niveau langfristig zu sichern, braucht es verlässliche Investitionen in die Infrastruktur. Planungssicherheit ist entscheidend, damit die Planungsbranche auch in Zukunft innovative und nachhaltige Lösungen entwickeln kann“, betont VBI-Präsident Jörg Thiele.

Brückenfamilie „Ederbrücken“, Frankenberg (Eder)

Mit der Brückenfamilie „Ederbrücken“ in Frankenberg sind moderne Fuß- und Radwegbrücken entstanden, die sich in das neue Radverkehrskonzept einfügen. Die Ingenieure entwickelten eine elegante und nachhaltige Lösung für eine Blockträgerbrücke aus Holz, die sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Besonders bemerkenswert: die innovative Konstruktion, die ästhetisch wie funktional überzeugt und neue Impulse im Brückenbau mit Holz setzt. 

Bastionskronenpfad, Erfurt

Der Bastionskronenpfad auf dem Petersberg in Erfurt beeindruckt als schlanker Steg, der es Besuchern ermöglicht, die historische Festung aus einer neuen Perspektive zu erleben. Die Ingenieurleistung zeigt sich in der sensiblen Integration des modernen Tragwerks in die denkmalgeschützte Struktur. Der Steg schmiegt sich eng an die Bastionsmauern an; mit der geknickten dynamischen Form ist zudem eine Plattform für einen attraktiven Ausblick integriert.

Neue Regenbrücke, Roding

Als skulpturale, schlanke Fuß- und Radwegbrücke spannt sich die Neue Regenbrücke in Roding über den namensgebenden Fluss Regen. Der wetterfeste Stahl bringt eine besondere Farbe und Textur in die Landschaft ein. Mit modellierten Rampen und einem minimierten Tragwerk haben die Ingenieure den Eindruck einer langgestreckten, dynamischen Brückenlandschaft erzeugt, die sich sensibel in die Natur einfügt und nachts blendfrei und wildschonend beleuchtet ist.

Rheinbrücke Schierstein, Wiesbaden/Mainz

Die Rheinbrücke Schierstein verbindet Wiesbaden und Mainz im Verlauf der A643. Mit ihrer klaren und reichen Formensprache, die intuitiv dem Kraftfluss folgt, begegnet sie der anspruchsvollen Flusslandschaft. Die gevouteten Stahlhohlkörper des Ersatzneubaus stehen im Kontrast zur filigranen Gestaltung des seitlich angehängten Fuß- und Radwegs, mit dem die Rheinufer besser erschlossen werden. Hier kommen Ästhetik und minimale Umweltbeeinträchtigungen in der Bauphase gekonnt zusammen. 

Oderbrücke, Küstrin

Die 266 Meter lange Eisenbahnquerung der Oder bei Küstrin wird im Wesentlichen von einem eleganten Netzwerkbogen mit 130 m Spannweite geprägt. Die Grenzbrücke spannt im Sinne des Wortes den Bogen zwischen dem Eisenbahnnetz in Polen und Deutschland. Durch den Einsatz von Carbonhängern konnten der Hängerquerschnitt und die notwendige Vorspannkraft verringert werden, was eine signifikante Materialeinsparung in allen Bauteilen der Bogenbrücke ermöglichte. Dadurch ist sie ein gelungenes Beispiel für den Einsatz neuer Materialien und Technologien für dauerhafte und nachhaltige Konstruktionen und zeigt eindrucksvoll das Potenzial im modernen Brückenbau.

Elisabethbrücke, Halle (Saale)

Die Elisabethbrücke in Halle stellt eine zentrale Verbindung für den Straßenbahn-, Fuß- und Radverkehr zwischen der Alt- und Neustadt dar. Nach starken Beschädigungen durch das Saalehochwasser im Jahr 2013 wurde der Ersatzneubau nachhaltig, schnell, wartungsarm und robust errichtet. Die Ingenieure wählten eine modulare Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad. Dabei wurde die neue Straßenbahnanlage barrierefrei gestaltet und Hochwasserschutz integriert.

Die Vielfalt der Einsendungen zeigt erneut die Innovationskraft und das hohe ingenieurtechnische Niveau im Brückenbau. Alle nominierten Bauwerke zeichnen sich durch hohe technische Präzision und eine gelungene Einbindung in ihre Umgebung aus.

Dazu Juryvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Gero Marzahn (Bundesministerium für Digitales und Verkehr): 

„Die Auswahl fiel der Jury nicht leicht, da die eingereichten Projekte erneut durch Vielfalt und technische Qualität überzeugt haben. Die nominierten Bauwerke setzen Maßstäbe – sei es in Bezug auf Funktionalität, Nachhaltigkeit oder gestalterische Integration in ihre Umgebung.“

Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer unterstreicht:

„Die nominierten Projekte des Deutschen Brückenbaupreises 2025 sind herausragende Beispiele dafür, wie Ingenieurwissen, Innovation und gestalterische Integration zusammenwirken können. Sie stehen nicht nur für technologische Spitzenleistung, sondern auch für die verantwortungsvolle Gestaltung unserer Lebensräume.“

VBI-Präsident Jörg Thiele fordert:

„Die Finalisten des Deutschen Brückenbaupreises 2025 zeigen eindrucksvoll, welches hohe Niveau der Ingenieurbau in Deutschland erreicht hat. Um dieses Niveau langfristig zu sichern, braucht es verlässliche Investitionen in die Infrastruktur. Planungssicherheit ist entscheidend, damit die Planungsbranche auch in Zukunft innovative und nachhaltige Lösungen entwickeln kann“.

Der Sonderpreis wird bei der feierlichen Preisverleihung am 19. März 2025, am Vorabend des 34. Dresdner Brückenbausymposiums, bekannt gegeben.Weiterführende Informationen zu den Projekten: www.brueckenbaupreis.de


Anmeldung zum Festakt der Preisverleihung.
Bildmaterial zu den Brücken zum Download.

Mit dem Deutschen Brückenbaupreis werden herausragende Ingenieurleistungen im Brückenbau gewürdigt und deren Bedeutung für die Baukultur herausgestellt. Alle zwei Jahre wird der ideelle Preis für ein fertiggestelltes Brückenbauwerk in jeweils zwei Kategorien vergeben. Der 2006 von VBI und BIngK ins Leben gerufene Deutsche Brückenbaupreis zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen für Bauingenieurinnen und Bauingenieure in Deutschland und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.