Energie-Forum Trassenausbau in Berlin
Die Energiewende erfordert einen zügigen Ausbau der Stromtrassen – die Projekte werden jetzt mit wachsender Geschwindigkeit umgesetzt. Das bringt die Planungs- und Baubranche an ihre Kapazitätsgrenzen, zumal der Investitionshochlauf in anderen Infrastrukturbereichen parallel zu bewältigen ist. Grund genug für den VBI, zum Energie-Forum Trassenausbau in die Saarländische Landesvertretung in Berlin einzuladen.
Austausch und Zusammenarbeit im Fokus
Am 26. Juni diskutierten rund 60 Expertinnen und Experten in Berlin mit Vertretern der Bauindustrie und Netzbetreibern über die gemeinsame Bewältigung dieser wichtigen Aufgabe.
Nach einem Impulsvortrag von Bastian Holst von der Bundesnetzagentur ging es mit Vertretern von Planungs- und Bauunternehmen sowie Netzbetreibern auf dem Podium in medias res. Die Panel-Teilnehmer waren Fred Wendt von ILF Consulting Engineers, Thorsten Dietz von TenneT, Lorenz Müller von 50Hertz Transmission GmbH und Karl Jelinski von Leonhard Weiss GmbH & Co. KG. Der offene Austausch über Probleme und Lösungsansätze inspirierte das Fachpublikum zum lebhaften Mitdiskutieren. Moderiert von VBI-Referent Dr. Clemens Kremer zeigte die Diskussion, wie wertvoll der direkte Austausch aller Beteiligten für einen reibungslosen und zügigen Trassenausbau für die Branche ist. Es bestand weitgehend Einigkeit darüber, dass nur mit partnerschaftlicher Zusammenarbeit und Kommunikation auf Augenhöhe aller Beteiligten die ambitionierten Ziele von 210 Großprojekten und 16.800 Leitungskilometern bis 2045 erreicht werden können.
Fachkräftemangel bleibt große Herausforderung
Dabei liegt das zentrale Problem in der Gleichzeitigkeit der Infrastrukturvorhaben auf allen Ebenen, bei parallel anhaltendem Fachkräftemangel, der Genehmigungsbehörden, Betreiber sowie Planungs- und Bauunternehmen gleichermaßen betrifft. Die Begrenztheit der Kapazitäten fordert ein Höchstmaß an Effizienz, um die Projektzeitpläne einhalten zu können.
Effizienz ist dabei nicht nur in der technischen Projektdurchführung zu steigern, sondern erfordert auch eine Optimierung der Kooperation unter den Stakeholdern. Ob dabei die Umsetzung von IPA-Modellen der Königsweg ist, blieb in der Diskussion umstritten. Auch hierbei komme es letztlich auf die Form der Umsetzung an, entscheidend sei in jedem Fall aber die partnerschaftliche, konfliktminimierende Zusammenarbeit der beteiligten Parteien. Nur im koordinierten Vorgehen seien die komplexen Projekte zu bewältigen. Darin waren sich alle Beteiligten einig. Schließlich werde mit den Projekten bezüglich der Größenordnung, aber besonders bei den Erdkabeltrassen, vielfach technisches Neuland betreten. In hohem Maße sind hierbei Innovationen gefordert, die oftmals parallel zu den Projekten entstehen.