Nachhaltigkeit in Vergabeverfahren – WSV und VBI erarbeiten Kriterien
Um Nachhaltigkeit in der Praxis umsetzen zu können, müssen Vergabeverfahren diesbezüglich angepasst werden. Der Verband Beratender Ingenieure VBI setzt sich daher für einen Dialog zwischen Planern und Auftraggebern ein, um sinnvolle, realistische und effiziente Konzepte für eine nachhaltige Vergabe zu erarbeiten.
Am 30.03.2023 haben Vertreter und Vertreterinnen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und des VBI in einem digitalen Workshop gemeinsam eine Grundlage dafür erarbeitet. Insbesondere Rückbau und Recycling, inklusive eines nachhaltigen Bodenmanagements, und die Qualitätssicherung wurden dabei in den Fokus gerückt.
Neben technischen Aspekten, wie der Erfassung von rückbaufähigen Stoffen, der sortenreinen Trennung von Baustoffen und der Bewertung von Gefahrengütern, wurde deutlich, dass eine partnerschaftliche Zusammenarbeit vonnöten ist. Alle Projektteilnehmer, vom Bauherrn über Objekt- und Fachplaner bis zu den Bauunternehmen und Gutachtern, müssen konstruktiv und transparent kommunizieren. Nur gemeinsam mit allen Beteiligten können nachhaltige Vorgaben aus dem Vergabeprozess in der Praxis umgesetzt werden.
Gute Planung braucht klare Leistungsbeschreibungen und muss durch Qualitätssicherung der Bauausführung nachgehalten werden. Dabei ist es wichtig, alle Stakeholder möglichst früh zu vernetzen und auch während späterer Leistungsphasen einen konstruktiven Austausch aufrecht zu halten. Der VBI wird diesen Dialog nun verstetigen und auch in zukünftigen Sitzungen mit der WSV Kriterien für Nachhaltigkeit im Vergabeverfahren entwickeln. Dabei soll auch die Frage der angemessenen und verbindlichen Vergütung geklärt werden.